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Geschichte des FAZ

Das FAZ - Floridsdorfer Allergiezentrum - wurde im Oktober 1980 zum Zwecke der Allergiediagnostik bei Kindern und Erwachsenen mit allergischen Erkrankungen verschiedenster Art von Prof Dr Reinhart Jarisch und Prof. Dr. Manfred Götz gegründet. Im Laufe der Zeit hat sich nicht nur die Patientenzahl, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter vervielfacht.


Neben der Diagnostik spielt auch die Immuntherapie allergischer inhalativer Erkrankungen eine ganz wesentliche Rolle, die uns, was die Erfahrung auf diesem Gebiet betrifft, in das europäische Spitzenfeld gebracht hat.

Bei allergischen Erkrankungen sind nach wie vor viele Fragen offen, sodass regelmäßige Kongressbesuche zur Weiterbildung erforderlich waren, die letztlich dazu geführt haben, dass wir uns entschlossen haben, gewisse Fragestellungen selbst in die Hand zu nehmen.

Aus dem Bedürfnis, vermehrt Antworten auf immer wieder gestellte Fragen von Patienten zu bekommen, ist eine wissenschaftliche Tätigkeit gewachsen, die dazu geführt hat, dass wir nunmehr auf mehr als 200 wissenschaftliche Publikationen großteils in den besten Journalen der Welt zurückblicken können. 

Durch die Fachinformation auf Kongressen und nicht zuletzt auch durch die eigene wissenschaftliche Tätigkeit ist es geglückt, unsere Patientenbetreuung ständig zu verbessern. Dies drückt sich in den zunehmenden Patientenzahlen und vor allen Dingen in den Zuweisungen nicht nur aus dem Wiener Raum, sondern aus allen Bundesländern Österreichs, ja sogar aus dem Ausland, aus.

Im FAZ wird nicht thematisch einseitige Forschung betrieben. Verschiedenste Themenbereiche, wie Nahrungsmittelallergie (inklusive Histamin-Intoleranz), Insektengift-Allergie, Ekzeme und Kontaktdermatitis, Pflanzen- und Pollenallergie, Formaldehyd-Allergie, Haarerkrankungen sowie Allergietestung und Diagnostik, spezifische Immuntherapie, Medikamentenallergie und Urtikaria zeugen von der breitgefächerten Forschungstätigkeit des FAZ.

In vielen Bereichen waren wir Wegweiser oder haben neue Allergene entdeckt. So ist z. B. Rapspollen erst durch die Arbeiten des FAZ international als Allergen erkannt und akzeptiert worden. Allergene des Bremsengiftes wurden von uns erstmals beschrieben. Die Publikationen über Formaldehyd haben breites Interesse gefunden. Dass Ethylquecksilber, das Hauptallergen in Thiomersal, eines der wichtigsten Kontaktallergene ist, wurde hier im Hause entdeckt. 


Auf dem Gebiet der Kälteurtikaria konnten wir einen wesentlichen Beitrag leisten. Zwei Publikationen über seltene Haarerkrankungen zeugen davon, dass wir uns auch abseits von allergischen Erkrankungen mit Problemfällen unserer Patienten beschäftigen. Die Entdeckung von DTPA als Nickelschutzcreme bietet Nickel-allergischen Patienten erstmals die Chance einer erfolgreichen Behandlung ihres Leidens.


Die Forschungen auf dem Gebiet der Bienen- und Wespengift-Allergie haben die Diagnostik von Problemfällen deutlich verbessert. Nicht zuletzt ist die von uns vorgeschlagene Antihistaminika-Prämedikation bei der spezifischen Immuntherapie nunmehr europaweit akzeptiert, und die Untersuchungen bezüglich histaminfreier Diät haben generelle Akzeptanz gefunden. Die Forschungen zur Histamin-Intoleranz gipfelten in der Herausgabe des Buches Histamin-Intoleranz, dass nunmehr in über 20.000 verkauften Exemplaren die Bedeutung für die Allgemeinmedizin unterstreicht.


Wir blicken mit Freude und Zufriedenheit auf 20 erfolgreiche Jahre zurück, bedauern, dass wir manche Fragestellungen nicht lösen konnten, sehen aber darin den Auftrag weiter konsequent Fragestellungen zu verfolgen, deren Lösung patientendienlich sein kann.


Wir nehmen die Gelegenheit wahr, um uns bei allen unseren Mitarbeitern für die hervorragend geleistete Arbeit zu bedanken, danken auch den Patienten und zuweisenden Kollegen/-innen für konstruktive Beiträge und freuen uns auch, dass wir Medizinstudenten/-innen und Jungärzten/-innen allergologisches, dermatologisches und pädiatrisches Fachwissen vermitteln konnten.


Einige der Ärzte, die eine Ausbildung im FAZ erhalten haben, sind heute im In- und Ausland in führender Position tätig und haben betont, dass sie ihren Einstieg in die Wissenschaft und die Liebe zur medizinischen Forschung hier im Hause entdecken gelernt haben.


Wir sind ein Team, das mit Freude auf das Gestern schaut, das Heute zählt, die großen Erwartungen gelten jedoch dem Morgen.


30 Jahre FAZ sind somit eine Zwischenstation in den Bemühungen von Ärzten und ärztlichem Personal, Krankheiten zu heilen oder für Patienten erträglicher zu gestalten.


Wir danken für ihr Vertrauen und ihre Kooperation.